Blaupausen

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Blaupausen beschreiben die Konzepte, Architektur sowie Erstellung von Anwendungslandschaften und Geschäftsanwendungen auf fachlicher, software-technischer und technisch-infrastruktureller Ebene.

1. Fachliche Referenzarchitektur (A-Architektur)

Die fachliche Architektur strukturiert die Anwendungslandschaft hierarchisch in Domänen, Systeme und Komponenten.

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Abbildung 1. Anwendungslandschaft

Anwendungssysteme bieten dabei eine zusammengehörige, logische Einheit aus Funktionen, Daten und Schnittstellen. Es werden zwei Typen unterschieden:

  • Geschäftsanwendungen implementieren fachliche Logik, Prozesse oder speichern Daten. Sie können Präsentationslogik enthalten, oder reine Datenspeicher im Hintergrund sein, die anderen Geschäftsanwendungen ihre Daten bereitstellen. Je nach Anwendungsdomäne kann es unterschiedliche Arten von Geschäftsanwendungen geben, die spezielle Aufgaben wahrnehmen.

  • Querschnittsanwendungen stellen Services für mehrere Geschäftsanwendungen bereit, beispielsweise ein Suchverfahren oder die Anwenderverwaltung.

Ein Anwendungssystem besteht aus Anwendungskomponenten, die eine Menge funktional zusammenhängender Anwendungsfälle beschreiben.

Für den Zugriff der Anwender auf die Anwendungssysteme dient eine Benutzeroberfläche im Portal. Externen Anwendungssystemen stellen Service-Gateways die entsprechenden Schnittstellen über Web-Services zur Verfügung.

2. Software-technische Referenzarchitektur (T-Architektur)

Die Software-Architektur beschreibt die in der fachlichen Architektur definierten Elemente in technischer Form von IT-Systemen, Komponenten, Klassen, Datenmodellen etc.

Die Referenzarchitektur für IT-Systeme der IsyFact basiert auf der bekannten Drei-Schicht-Architektur.

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Abbildung 2. Software-technische Referenzarchitektur

Die Datenhaltungsschicht kapselt alle Funktionen zum Zugriff auf die Datenbanken.

Die Schicht des Anwendungskerns umfasst die fachliche Logik zur Datenbearbeitung des Systems, beispielsweise Validierungen, spezielle Dialogfunktionen oder Verarbeitung von Geschäftsobjekten.

Die Nutzungsschicht bietet Funktionen der Anwendungen für menschliche und technische Nutzer. Menschliche Nutzer greifen über eine grafische Nutzeroberfläche (GUI) auf das System zu. Technische Nutzer über Batches für Stapelverarbeitung oder als Service für eine Außenschnittstelle mit anderen IT-Systemen.

Ergänzend zu GUI, Service, Batch, Anwendungskern und Datenhaltung gibt es in den IT-Systemen querschnittliche Funktionalitäten wie beispielsweise Fehlerbehandlung, Logging oder Authentifizierung und Autorisierung.

Die IsyFact enthält Blaupausen für die Nutzungsschichten GUI, Batch, Servicekommunikationen sowie für den Anwendungskern und den Datenzugriff.

3. Die Referenzarchitektur der technischen Infrastruktur (TI-Architektur)

Die Referenzarchitektur der technischen Infrastruktur, auch TI-Architektur genannt, beschreibt den Aufbau der Betriebsumgebung für die IT-Systeme einer IsyFact-konformen Anwendungslandschaft. Dazu gehören die physischen Geräte (Rechnersysteme, Netzwerkverbindungen und -komponenten, Drucker etc.), die installierte Systemsoftware (Betriebssystem, Applikationsserver, Middleware, Datenbanksystem) und das Zusammenspiel von Hardware und Systemsoftware.

4. Strukturierungsrahmen der IsyFact

Ziel der IsyFact ist ein klarer Strukturierungsrahmen zwischen den drei Architektursichten. Die fachlichen Komponenten der A-Architektur werden dabei im Software-Entwicklungsprozess auf die Komponenten der T-Architektur abgebildet, welche wiederum Elementen der TI-Architektur zugeordnet sind. Die T-Ebene enthält gegebenenfalls zusätzliche technische Komponenten. Auf der TI-Ebene können mehrere Instanzen einer technischen Komponente betrieben werden. Auch können mehrere technische Komponenten auf einer gemeinsamen Hardware laufen.

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Abbildung 3. Architektursichten

Ziel ist es, in jeder Sicht auf die Gesamtarchitektur eine für diese Sicht adäquate Zerlegung zu finden.