Konzept Konfiguration
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Java Bibliothek / IT-System
Name | Art | Version |
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Bibliothek |
v3.2.x |
1. Einleitung
Dieses Dokument enthält das technische Feinkonzept zur Konfiguration von Anwendungen gemäß den IsyFact Standards.
2. Aufbau und Zweck des Dokuments
In diesem Dokument werden die Designvorgaben für die Handhabung von Konfigurationen für Anwendungen gemäß der IsyFact Referenzarchitektur vorgestellt.
Die Vereinheitlichung der Konfiguration erleichtert nicht nur die Entwicklung der Anwendungen, sondern stellt vor allem eine Erleichterung des Betriebs der Anwendungen da.
3. Konfiguration von Anwendungen
In diesem Kapitel werden die Anforderungen an die Konfiguration von Anwendungen beschrieben. Der Fokus liegt dabei auf der Schaffung von einheitlichen Administrationsschnittstellen, welche dem Betrieb eine einfache Konfiguration der Anwendungen erlauben. Alle Vorgaben sind beim Entwurf und der Realisierung von neuen Anwendungen nach IsyFact-Architektur zu berücksichtigen. Gegebenenfalls können in Systementwürfen Verfeinerungen der hier getroffenen Vorgaben gemacht werden. Weiterhin können die hier gemachten Vorgaben als Basis für die Beschreibung der Konfiguration im Betriebshandbuch der Anwendungssysteme verwendet werden.
Für das Verständnis ist es wichtig die Konfigurationsparameter von den konkreten Parameterwerten für diese Konfigurationsparameter zu unterscheiden.
Erstere sind fest von der Anwendungsimplementierung vorgegeben.
Die Anwendung legt z.B. fest, dass es einen Parameter datenbank.kennwort
zur Festlegung des Datenbankkennworts gibt.
Parameterwerte meinen die Einstellungen für diese Parameter und werden z.B. vom Betrieb konfiguriert.
Als Konfiguration wird die Menge aller Konfigurationsparameter einer Anwendung verstanden.
3.1. Festlegungen und Ausgrenzungen
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Das Konfigurationskonzept betrifft alle von den IsyFact-Anwendungen verwendeten Konfigurationen. Dazu gehören sowohl vom Betrieb zu pflegende Konfigurationsdateien, als auch statische Konfigurationen, die z.B. das Layout von Dialog-Masken beschreiben (Ressource-Dateien). Wenn im Folgenden von Konfigurationen gesprochen wird, sind sowohl Konfigurationen im eigentlichen Sinne, als auch Ressourcen gemeint.
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Anwendungen müssen im Normalfall für Konfigurationsänderungen neu gestartet werden. Ausnahmen hiervon bedürfen besonderer technischer und organisatorischer Maßnahmen. Details dazu werden in dem Dokument Konfiguration - Nutzungsvorgaben beschrieben.
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Das Konfigurationskonzept berücksichtigt sowohl die Konfiguration für die Entwicklungsumgebung als auch geeignete Vorgehensweisen für die Konfiguration der Produktionsumgebung.
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Alle Anwendungssysteme und Batches, die schreibend auf eine andere Geschäftsanwendung zugreifen, müssen auf die Nichtverfügbarkeit dieser Komponente vorbereitet sein. Entweder können jene Systeme vorübergehend heruntergefahren sein, oder bestimmte Funktionen, z.B. der Schreibzugriff, können über Konfigurationsparameter deaktiviert sein. Systeme, bei denen Funktionen deaktiviert sind, zeigen Benutzern frühzeitig einen Hinweis an, welche Funktionen nicht zur Verfügung stehen. Ob eine Anwendung einen Konfigurationsparameter erhält oder heruntergefahren werden kann, muss für jede Anwendung, abhängig von deren Verfügbarkeitsanforderung, individuell entschieden werden.
3.2. Typisierung und Handhabung von Konfigurationen
Eine Einordnung der Konfigurationen ist für das Deployment und den Betrieb einer Anwendung notwendig. Nur so ist sichergestellt, dass z.B. Parameterwerte für die Produktion nicht schon während des Bauens der Anwendung bekannt sein müssen. Außerdem wird gewährleistet, dass die jeweilige verantwortliche Personengruppe einen leichten Zugriff auf „ihre“ Konfigurationsparameter erhält.
Das wichtigste Kriterium ist, ob die betreffende Konfiguration für alle Umgebungen (Ziel-Systeme) identisch ist, und die Fragestellung, von wem die Konfiguration angepasst wird. Grundsätzlich kommen dafür Entwickler, der Betrieb oder die Fachabteilung in Frage.
Konfigurationen lassen sich wie in Tabelle 1 dargestellt typisieren:
Die Spalte „Pflegeverantwortung“ gibt an, wer die entsprechenden Konfigurationen pflegt. So wird beispielsweise die Spring-Konfiguration ausschließlich von den Anwendungsentwicklern bearbeitet. Die Konfiguration ist statisch, d.h. sie ist schon zur Entwicklungszeit bekannt und auch nach der Installation nicht mehr veränderbar.
Der Spalte „Umgebungsabhängigkeit erlaubt“ lässt sich entnehmen, ob der entsprechende Konfigurationstyp für eine bestimmte Umgebung (d.h. Testumgebungen, Produktionsumgebung) spezifische Teile enthalten darf. So dürfen von Entwicklern zu pflegende Konfigurationen niemals umgebungsabhängig sein. Wäre dies der Fall müsste, beispielsweise ein Entwickler das Kennwort der Produktionsdatenbank kennen.
Die Spalte „Erlaubte Zugriffsart der Anwendung“ gibt an, ob der entsprechende Konfigurationstyp von der Anwendung nur gelesen oder auch geschrieben werden darf. Die wenigsten Konfigurationen sollten durch die Anwendung selbst geschrieben werden. Lediglich Benutzerkonfigurationen werden typischerweise zur Laufzeit der Anwendung dynamisch geändert. Diese müssen in der Datenbank gespeichert werden.
Die letzte Spalte der Tabelle gibt die bevorzugte Art für die Speicherung der entsprechenden Konfiguration an.
So müssen betriebliche Konfigurationen leicht durch den Betrieb zugänglich und änderbar sein.
Für Details siehe das Dokument Konfiguration - Nutzungsvorgaben.
Konfigurationstyp | Statische Konfiguration | Betriebliche Konfiguration | Benutzer-Konfiguration |
---|---|---|---|
Pflegeverantwortung |
Entwickler |
Betrieb |
Fachabteilung oder Administratoren |
Beispiel |
Spring-Konfiguration |
Datenbank-Benutzer und -Kennwort |
Dialog-Einstellungen |
Umgebungsabhängigkeit erlaubt |
nein |
ja |
nein |
Erlaubte Zugriffsarten der Anwendung |
nur lesend |
nur lesend |
lesend und schreibend |
Speicherung |
Als Datei im Resources-Ordner |
Als Property-Datei mit dem Namen |
In der Datenbank |